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Burg Colmberg

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Der Name Colmberg

Der Name Cholbenberc trat zum ersten Mal 1269 auf und galt bis etwa 1400 immer nur für die Burg allein, während der im Tal liegende - heute gleichnamige - Ort anfangs stets "Altenstatt, unter Kolbenberg gelegen" hieß. Das Wappen, das dem Markt Colmberg 1965 neu verliehen wurde, erklärt den Ortsnamen als "zu dem Berg, an dem die Rohrkolben wachsen". Am Schloß- oder Seubertsweiher unterhalb der Burg in Richtung Unterfelden wachsen noch heute Exemplare des Breitblättrigen Rohrkolbens.

Frühgeschichte

Die Frühgeschichte der Burg Colmberg liegt ziemlich im Dunkeln. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Veste Colmberg schon zurZeit der keltischen Besiedlung auf dem 511 m über dem Meeresspiegel und 54 m über dem Talgrund liegenden Bergrücken als Befestigungsanlage entstanden. Der Überlieferung nach soll in der Karolingerzeit, um das Jahr-770, hier eine Befestigung errichtet worden sein. Diese Annahme erscheint glaubhaft, da man weiß, daß die fränkischen Mannen Karls des Großen bei ihrem Vorstoß gegen Osten auch durch das Tauber-, Altmühl- und Rezattal in unser mittelfränkisches Gebiet vorgedrungen sind.



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Mittelalter und Neuzeit

Die Burg, welche dem Ort den Namen gab, ist außer Virnsberg die einzige unzerstörte mittelalterliche Befestigung dieser Art im Landkreis Ansbach. Ihre Buckelquader mit den Zangenlöchern in der Mitte weisen sie als staufische Reichsburg aus. Wie lange das Geschlecht der Hohenloher im Besitz von Colmberg gewesen sein könnte, entzieht sich unserer Kenntnis. Erst über deren Nachfolger haben wir urkundliche Beweise. Es waren die Grafen von Truhendingen, die ihr eigentliches Herrschaftsgebiet in der Gegend des Hahnenkammes hatten. Ihre Stammsitze waren Altentrüdingen, Hohentrüdingen und Wassertrüdingen. Die Grafen von Truhendingen sind also die ersten urkundlich nachgewiesenen Besitzer der Veste Colmberg. Dies ist aus Aufzeichnungen vom 12. Dezember 1269 zu ersehen, die im Urkundenregister des Zisterzienserklosters Heilsbronn zu finden sind.

Die Grafen von Truhendingen verkauften am 17. Juli 1318 die Burg Colmberg mit dem dazugehörigen Marktflecken an den Burggrafen Friedrich IV von Nürnberg (1300-1332). Friedrich VI von Hohenzollern schlug hier ab 1408 seine Residenz auf, um nach der Fehde mit der Freien Reichsstadt Rothenburg unter ihrem Bürgermeister Heinrich Toppler weniger Geld für seine Hofhaltung auszugeben, bis er 1415 Markgraf von Brandenburg wurde. Von da an war die Burg Mittelpunkt des Oberamts Colmberg, zu dem das Stadtvogteiamt Leutershausen, das Vogteiamt Jochsberg und das Katenamt Insingen gehörten.

Die Verwalter des Oberamtes Colmberg wurden als Vögte und Oberamtsleute bezeichnet. Im Zuständigkeitsbereich der Oberämter lagen die gesamte Frevelgerichtsbarkeit, die Ziviljustiz, das Wehrwesen und die mannigfachen Aufgaben der Polizei. Der Vogt des Oberamtes übte als Blutrichter die Fraisch, das peinliche Hals- und Banngericht aus. In hohenzollerschem Besitz blieb die Burg Colmberg über 300 Jahre.




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Von 1791 bis 1806 stand Colmberg, ebenso wie Ansbach, unter preußischer Verwaltung. Als Bayern dann im Jahre 1806 in dem durch Napoleon übergebenen, neu erworbenen Gebiet eine andere Organisation einführte, wurde die Burg Colmberg Sitz eines Rentamtes im Landgerichtsbezirk Leutershausen. Nachdem dieses Rentamt im Jahre 1880 nach Ansbach verlegt worden war, verkaufte der bayerische Staat die Burg Colmberg für 14 500 Mark an den Würzburger Kaufmann Rösner.

Colmberg ist noch heute Privatbesitz und seit dem Jahr 1964 im Eigentum der Colmberger Familie Unbehauen.
www.burg-colmberg.de

Quelle:
C.Broser, Leutershausen